Wordrap mit Tamara Pinterich, die für den ÖGUT-Umweltpreis 2019 in der Kategorie „Frauen in der Umwelttechnik“ nominiert wurde.

Tamara Pinterich. © Christoph Mayrhofer/BOSCH

Tamara Pinterich. © Christoph Mayrhofer/BOSCH

Tamara Pinterich: „Das ist so typisch weiblich!“

Die ÖGUT-UmweltpreisträgerInnen wurden 2019 verkündet, nun rücken wir mit unseren ÖGUT-Wordraps auch die Nominierten für den ÖGUT-Umweltpreis ins Rampenlicht: Im zweiten Teil berichtet die Physikerin Tamara Pinterich von ihrer Karriere, den positiven Reaktionen auf ihre Nominierung in der Kategorie „Frauen in der Umwelttechnik“ und wie „baff alle waren, dass sie so exotische und tolle Sachen macht“.

Tamara Pinterich. © Micha Pichlkastner

Tamara Pinterich. © Micha Pichlkastner

Tamara Pinterich studierte Physik und forschte im Spezialgebiet Aerosol- und Umweltphysik in Wien und am Brookhaven National Laboratory in New York. 2018 wechselte sie als Software- und Funktionsentwicklerin zur Robert Bosch AG: Sie entwickelt Thermalsysteme von Fahrzeugen mit alternativen Antriebssystemen, konkret von Elektro-, Hybrid- und Brennstoffzellenfahrzeugen, um ressourcenschonendes Fahren bei hohem Fahrkomfort zu ermöglichen.

Die Idee …

für das Physikstudium ist in der Schule entstanden – wir hatten einen tollen Physiklehrer. An der Uni hat mich dann die Begeisterung für Umweltthemen gepackt. Und danach wollte ich raus aus dem Elfenbeinturm und etwas umsetzen, das im Leben der Menschen Anwendung findet und ihnen im Alltag hilft: Jetzt entwickle ich bei Bosch alternative Antriebe.

Die Herausforderung …

oder das größte Hindernis war eigentlich ich selbst: Wie viele Frauen habe ich mir oft zu wenig zugetraut, war zu wenig risikobereit.

Die Anekdote

Mein Doktorvater an der Uni kam im Labor vorbei und fragte mich, ob ich mit ihm die Physikeinführungs-Vorlesung mache. Ich hatte schon drei Jahre Lehrerfahrung, aber wie habe ich reagiert? Ich fragte: „Denkst du wirklich, dass ich das schaffen kann?“ Das ist so typisch weiblich! Er hätte ja nicht gefragt, wenn er das nicht gedacht hätte! Ich habe die Vorlesung dann gehalten, mit Erfolg, aber der erste Gedanke war: „Oh Gott – schaffe ich das?“

Tamara Pinterich. © Christoph Mayrhofer/BOSCH

Tamara Pinterich. © Christoph Mayrhofer/BOSCH

Der Tipp …

an andere Frauen ist, dass sie an sich selbst und ihre Fähigkeiten glauben sollen. Und ihre Leistungen auch wertschätzen und nicht unter den Tisch kehren.

Die Nominierung zum ÖGUT-Umweltpreis …

hat tatsächlich viel bewirkt! In meinem Unternehmen habe ich viel positives Feedback bekommen, sogar aus Deutschland hat man mir gratuliert und betont, wie wichtig es ist, dass Frauen in technischen Berufen sichtbar sind. Auch im Privatleben bin ich darauf angesprochen worden, manche waren ganz baff, dass ich so tolle Sachen mache. Für viele ist das bei Frauen immer noch exotisch.

35 Jahre ÖGUT …

heißt für mich 35 Jahre Erfahrung dabei, die Stakeholder aus dem Technik- und Umweltbereich zusammenzubringen, um nachhaltige Entwicklung zu fördern. Eine super Sache also und in Zeiten des Klimawandels zentral, aber es braucht noch mehr Sichtbarkeit in der Öffentlichkeit! Ich sehe die ÖGUT als Vorreiterin und jetzt genau am Puls der Zeit.

v.l.n.r.: Theodor Zillner (BMVIT), Tamara Pinterich (Robert Bosch AG), Rene Alfons Haiden (Präsident der ÖGUT), Monika Auer (Generalsekretärin der ÖGUT)

v.l.n.r.: Theodor Zillner (BMVIT), Tamara Pinterich (Robert Bosch AG), Rene Alfons Haiden (Präsident der ÖGUT), Monika Auer (Generalsekretärin der ÖGUT)

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