
Im Vergleich zu anderen Bereichen ist der Energiesektor einer der Bereiche mit der größten Ungleichheit zwischen den Geschlechtern. Frauen sind im Energiesektor stark unterrepräsentiert – und zwar nicht nur mit einem geringeren Anteil an weiblichen im Vergleich zu männlichen Beschäftigten, sondern auch in Rollen mit weniger Verantwortung und Entscheidungsbefugnis. Die ÖGUT arbeitet aktiv mit mehreren Projekten und Initiativen daran, die Rahmenbedingungen für Chancengleichheit im Energiesektor zu verbessern.
Laut einer OECD/IEA-Analyse sind nur 13.9% der Frauen im Senior Management beschäftigt. Darüber hinaus zeigte ein Bericht von Equal by 30, dass Frauen weltweit überhaupt nur 26% der Beschäftigten im Energiesektor ausmachen. Während Frauen 39% der Positionen auf der Einstiegsebene besetzen, stellen sie nur 26 % aller Führungskräfte und C-Suite-Leiter:innen dar.
Angesichts der großen Bedeutung, die die Energiewende für die Zukunft Europas hat, ist es von enormer Bedeutung, dass hier Entscheidungen die unterschiedlichsten Perspektiven miteinbeziehen.
Im europäischen Sektor der erneuerbaren Energien sind mit 35% mittlerweile deutlich mehr Frauen auch in Führungspositionen vertreten. Eine Steigerung des Frauenanteils und mehr Diversität im gesamten Energiebereich ist jedenfalls notwendig. Um dies zu erreichen, benötigt es „Equity“, sodass alle Interessierten Zugang zum Energiebereich erhalten und ihnen innerhalb des Bereichs nicht zusätzliche, genderbasierte Barrieren die Arbeit erschweren.
Der Weltfrauentag 2023 steht unter dem Motto #EmbraceEquity. Damit soll auf den Unterschied von Equity und Equality aufmerksam gemacht werden. „Equality“ bedeutet, dass für Individuen oder Gruppen die gleichen Ressourcen oder Chancen ermöglicht werden. Während „Equity“ die unterschiedlichen Umstände und Bedürfnisse der Personen mitdenkt und dementsprechende Ressourcen fordert, um so „Equality“ zu erreichen.
Was wir von der ÖGUT beitragen, um den Energiebereich zu diversifizeren:
Wir setzen uns nicht nur durch unsere Projektauswahl für Gender und Diversität ein – auch innerhalb der ÖGUT sind uns faire Rahmenbedingungen und die Wertschätzung unterschiedlicher Perspektiven wichtig. Deshalb arbeiten wir als inter- und transdisziplinäres Team zusammen. Von insgesamt 37 Mitarbeitenden, sind 30 Frauen und 7 Männer mit unterschiedlichsten Kompetenzen, Fähigkeiten und Erfahrungen. Alle Stellen der Geschäftsleitung sowie Bereichsleitung sind von Frauen besetzt.
Auswahl an Projekten zur Förderung von Chancengleichheit
Ziel der Studie ist, eine aussagekräftige und vorausschauende Analyse zu erstellen, die in der Lage ist, den wissensbasierten Ansatz der Europäischen Kommission in Bezug auf die Rolle der Frauen in der Energiewende voranzutreiben, transdisziplinäre politische Initiativen zur Gleichstellung zu fördern und die Gleichstellungsziele im europäischen Forschungsraum effektiv umzusetzen. Die ÖGUT arbeitet bei der Gesamtstudie mit, ist für die Kriterienentwicklung von Good Practices sowie auch für die Dissemination zuständig, soll politische Richtlinien beobachten und Kurzberichte erstellen. Die Analyse der wichtigsten Barrrieren und Erleichterungen sowie der besten Praktiken zu deren Beseitigung wird ebenfalls von der ÖGUT geleitet.
Die Studie wurde von der European Climate, Infrastructure and Environment Executive Agency (CINEA) in Auftrag gegeben. Aktuelle News aus dem Projekt gibt es auf LinkedIn:
https://www.linkedin.com/company/gender-balance-in-energy-transition/
IEA Equality in Energy Transitions Initiative
Die Equality Initiative ist ein Technologieprogramm der Internationalen Energieagentur (IEA) und des Clean Energy Ministerial. Die Initiative soll dazu beitragen, die Energiebranche zu diversifizieren und den Gender Gap bis 2030 zu schließen. Die ÖGUT organisiert das Sekretariat für die Equality Initiative.
Weitere Projekte aus dem ÖGUT-Themenfeld Gender & Diversität finden Sie hier:
https://www.oegut.at/de/themen/gender-diversitaet/projekte.php
Im Themenfeld Gender & Diversität befassen wir uns damit,
- die Chancengleichheit bei den Akteur:innenin der Energiewende und die Inklusion von Nutzer:innen zu verbessern,
- gleiche Rahmenbedingungen in Unternehmenskulturen zu verankern,
- die Sichtbarkeit von allen Geschlechtern in Naturwissenschaft und Technik zu unterstützen,
- das Bewusstsein für die Genderdimension bei Umwelt- und Technikthemen zu erhöhen,
- eine höhere Sensibilisierung für gender-relevante Forschungsthemen zu erreichen.
Im ÖGUT-Newsletter und auf den ÖGUT-Social Media Kanälen (Twitter, LinkedIn) berichten wir regelmäßig über News aus den Projekten.
Weiterführende Links: