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von Inge Schrattenecker

Wohnhaus JAspern, ein partizipatives Passivhaus-Projekt in der Seestadt Aspern. Mit 970 Punkten erreicht das Gebäude den klimaaktiv Gold-Standard. Foto: © Markus Kaiser, Graz

Wohnhaus JAspern, ein partizipatives Passivhaus-Projekt in der Seestadt Aspern. Mit 970 Punkten erreicht das Gebäude den klimaaktiv Gold-Standard. © Markus Kaiser, Graz

„Es gibt kein nachhaltiges Bauen ohne Energieeffizienz. Wer anderes behauptet, stellt sich den Zielen von Klimaschutz und Energiewende entgegen.“ Unter diesem – für viele – durchaus provokanten Motto fand Mitte September ein Workshop von klimaaktiv Bauen und Sanieren bei der klimaaktiv Jahreskonferenz statt.

Bei diesem Workshop ging es zentral um Mythen und Fakten im nachhaltigen Bauen. Gerade in den letzten Jahren ist die Entwicklung im nachhaltigen Bauen begleitet von Mythenbildung und plakativer Medienberichterstattung: Schlagzeilen zur „Dämmlüge“ über „Energieeffizienz ist nicht leistbar“ bis hin zu „Lüftungen machen krank“ sind Beispiele dafür. Aus der Sicht von vielen ExpertInnen und aus der Sicht des klimaaktiv Teams ist es aber eine Tatsache, dass es kein nachhaltiges Bauen ohne Energieeffizienz gibt. Wer anderes behauptet, stellt sich den Zielen von Klimaschutz und Energiewende entgegen. Welchen Beitrag die ÖGUT und klimaaktiv Bauen und Sanieren dazu leisten, lesen Sie hier in aller Kürze:

Nachhaltiges Bauen als Beitrag zum Klimaschutz

Energieeffizienz, ökologische Qualität, hoher Komfort und Ausführungsqualität bei Neubauten UND bei Sanierungen sind Themen, an denen ÖGUT seit vielen Jahren konzentriert arbeitet. Im Jahr 2004 wurde die Klimaschutzinitiative klimaaktiv vom Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (BMLFUW) gestartet. Der Gebäudebereich als ein wesentlicher Verursacher von CO2-Emissionen war von Anbeginn an zentraler Schwerpunkt dieser Initiative. Das Programm klimaaktiv Bauen und Sanieren (vormals klimaaktiv Haus), das von der ÖGUT geleitet wird, hat sich zum Ziel gesetzt, einen ambitionierten Gebäudestandard für nachhaltige Gebäude zu entwickeln und in Österreich zu etablieren.

Klimaaktiv – ein ambitionierter, offener und transparenter Gebäudestandard

Im klimaaktiv Bauen und Sanieren Konsortium sind FachexpertInnen aus ganz Österreich vertreten. Der von diesem Konsortium über die Jahre entwickelte klimaaktiv Gebäudestandard zeichnet sich durch viele Dinge:

  • Er gibt europaweit die ambitioniertesten Ziele im Bereich des energieeffizienten Bauens vor.
  • Er erfüllt heute schon jene Anforderungen, die 2020 und darüber hinaus relevant sein werden.
  • Er zählt der zu den erfolgreichsten Gütelabels für nachhaltiges Bauen und Sanieren: Österreichweit wurden bislang 225 Wohn- und 103 Dienstleistungsgebäude (in Summe ca. 1.139.800 m² BGF) deklariert, etwa 80 Gebäude befinden sich in Vorbereitung zur Deklaration. Das ist im Vergleich mit anderen Gebäudelabels die höchste Anzahl an deklarierten Gebäuden sowohl im Neubau als auch in der Sanierung in Österreich.
  • Gebäude, die die klimaaktiv-Kriterien im Bereich Energieeffizienz erfüllen, entprechen automatisch auch den Kriterien eines EU Green Building.
  • Er ist ein offenes, neutrales und frei verfügbares Gebäudebewertungssystem – BauherrInnen, ArchitektInnen oder PlanerInnen können diesen Standard kostenlos verwenden!

Alle Details zur Gebäudebewertung und den Kriterienkatalogen von klimaaktiv finden Sie auf www.klimaaktiv.at/bauen-sanieren

Best Practice Gebäude quer durch Österreich

Energieeffizienz, ökologische Qualität, Komfort und Ausführungsqualität – an diesen klimaaktiv Eckpunkten orientieren sich immer mehr BauherrInnen, Architekturbüros und FachplanerInnen. Das Ergebnis sind hervorragende Wohn- und Bürogebäude, Kindergärten und Schulen bis hin zu Betriebsgebäuden – sowohl Sanierungen als auch Neubauten. Für uns ist es wichtig, dass wir diese Best Practice Gebäude aus ganz Österreich vor den Vorhang holen und in der Öffentlichkeit präsentieren: ausgewählte Gebäude haben wir auf Postkarten dargestellt (siehe Foto), alle klimaaktiv Gebäude finden Sie in der klimaaktiv Gebäudedatenbank www.klimaaktiv-gebaut.at

Volksschule in Mariagrün bei Graz, © Kurt Hörbst

Volksschule in Mariagrün bei Graz, © Kurt Hörbst

Zurück zu den Mythen und Fakten:

Im Bauen Team in der ÖGUT ist es uns ein Anliegen, dass das Thema nachhaltiges Bauen in der Öffentlichkeit diskutiert wird. Das kann durchaus auch kontrovers sein. Es ist uns aber wichtig, dass Studien, Fachmeinungen und Untersuchungsergebnisse  frei von Vorurteilen und Zensur kommuniziert werden. Darum hat sich die ÖGUT  für die Schaffung der „Medienstelle für Nachhaltiges Bauen“ eingesetzt. Neben der ÖGUT stehen die ÖGNB (Österreichische Gesellschaft für nachhaltiges Bauen), die eNu, der Klima- und Energiefonds sowie das BMLFUW hinter dieser Medienstelle. Aktuell gibt es „Die sechs größten Vorurteile und ihre Richtigstellung“ zum Nachlesen, die Medienstelle hat sich außerdem der Frage „Nachhaltig Bauen & Sanieren ist nicht wirtschaftlich – oder doch?“ angenommen und zahlreiche Studien und Fachkommentare dazu aufbereitet. Mehr dazu finden Sie auf der Webseite der Medienstelle unter www.nachhaltiges-bauen.jetzt.

Beim klimaaktiv-Quiz auf www.klimaaktiv.at/bauen-quiz können Sie ihr Wissen zum nachhaltigen Bauen unter Beweis stellen.