von Franziska Trebut

Seit dem Pariser Klimaschutz-Abkommen im Dezember 2015 wird durchaus mehr über den Klimawandel gesprochen, weltweit, in der EU und auch in Österreich. Sicherlich sind wir in vielen Bereichen erst am Anfang des Weges zu einem effektiven und konsequenten Umbau der Systeme, aber das Problem und seine Ursachen sind weitgehend unbestritten, auch außerhalb der Fach-Communities. Darüber herrschte auch kürzlich bei der Enquete „Mission2030 – Die Klima- und Energiestrategie der österreichischen Bundesregierung“ am 23.05.2018 im Parlament Konsens.

Das zentrale Ziel von Paris, die Erderwärmung deutlich unter 2 Grad bezogen auf das vorindustrielle Zeitalter zu halten, verlangt eine Operationalisierung in allen Bereichen: Energieerzeugung, Gebäude, Verkehr, Industrie, Wirtschaft… Teilziele und Maßnahmen für Österreich wurden in der Klima- und Energiestrategie zusammengetragen und Ende Mai vom Ministerrat beschlossen. Sie erhielt Lob, aber auch sehr viel Kritik. Bemängelt wird das Fehlen von Aussagen zu konkreten Umsetzungsinstrumenten, beispielsweise zu Budgets und Finanzierung und zu klaren Schritten in Richtung einer CO2-Einpreisung. Letztere wird grundsätzlich begrüßt, Arbeiten dazu aber auf internationaler Ebene angestrebt.

Am 2. Juni-Wochenende tagten nun die G7, darunter immerhin 4 wirtschaftsstarke Staaten der EU. Im Schluss-Communiqué von Charlevoix finden sich unter Punkt 24 einige Begriffe, die optimistisch stimmen: Energy Transitions, Carbon Neutral Economy und eben auch Carbon Pricing. Eine gute Vorlage, um international weiterzuarbeiten.

Allerdings: fast gleichzeitig veröffentlichte der Spiegel Vorab-Zahlen aus dem deutschen Klimaschutzbericht 2017, wonach Deutschland seine selbst gesteckten Klimaziele bis 2020 um 8 Prozentpunkte deutlich verfehlt: nur 32 % statt der angestrebten 40 % Treibhausgase werden gegenüber 1990 eingespart. Und die internationale Energieagentur twitterte, dass bei Nichthandeln die CO2-Emissionen des Gebäudesektors bis 2060 weltweit um 30 % ansteigen könnten.

Es gibt also viel zu tun. Ein wichtiger Schritt ist erreicht: Zum Problem des Klimawandels, dessen Ursachen und zu Problemlösungsstrategien herrscht weitreichender Konsens. Nun gilt es, gemeinsam und verstärkt wirksame Taten folgen zu lassen.

Aktuelle Projekte und Aktivitäten der ÖGUT im Bereich Klimaschutz und Transition: