von Franziska Trebut
Seit Jahren zeigt sich in den Bilanzen der österreichischen Treibhausgasinventur das gleiche Bild: während einzelne Sektoren wie der Gebäudesektor merklich den Weg in Richtung Reduktionsziele einschlagen, steigen die Emissionen im Verkehr von Jahr zu Jahr, schon eine Stagnation wäre quasi ein Erfolg.
Die Wege raus aus dem verbrennungsmotorisierten Individualverkehr sind mannigfaltig und starten und enden in der Regel bei den eigenen vier Wänden. Insbesondere in Ballungszentren werden umfassende Mobilitätskonzepte im Rahmen von Bauträgerwettbewerben oder städtebaulichen Verträgen eingefordert, um die immer knapper werdenden Baugründe auch hinsichtlich der klimagerechten Mobilität möglichst qualitätsgesichert zu vergeben. Die Förderungen für die Errichtung von Ladeinfrastruktur und Anschaffung von E-Fahrzeugen werden verstärkt.
Zahlreiche Wohnbauträger setzen inzwischen unterschiedlichste Angebote für umweltfreundliche Mobilität bei ihren Wohnhausanlagen um: Ladeinfrastruktur für E-Fahrzeuge, Carsharing, Radinfrastruktur und einen guten Anschluss an den öffentlichen Personennahverkehr bis hin zur Gratis-Öffi-Karte. Unterschiedlichste Motive sind dafür ausschlaggebend. An der Reduktion der Stellplätze besteht aus Kostengründen grundsätzlich großes Interesse und insbesondere bei bestimmten Formen des Themenwohnens lässt sich diese auch ohne Einschränkungen für die Nutzenden umsetzen.
Die Kosten für diese Maßnahmen zahlen letztlich immer die Bewohnerinnen und Bewohner. Wirklich attraktiv und wirtschaftlich kann dies nur sein, wenn wir in der Mobilität in jeder Hinsicht zu ganzheitlichen Ansätzen kommen und Insellösungen vermeiden. Dafür stimmen momentan die Rahmenbedingungen noch nicht. Der Zugriff durch Bauträger auf überörtliche Angebote von Städten wie beispielsweise Leihfahrzeugsysteme zur Integration in konkreten Wohnprojekten ist da nur ein Aspekt. Solange die Umweltkosten der Mobilität nicht generell eingepreist werden, solange Stellplätze im öffentlichen Raum kostenfrei sind, solange wird es unnötig schwer sein, Geschäftsmodelle zur Reduktion der Treibhausgase im Verkehrssektor zu entwickeln.
Die ÖGUT unterstützt in mehreren Projekten Bauträger bei der Umsetzung von Maßnahmen zur klimafreundlichen Mobilität:
klimaaktiv mobil Beratungsprogramm: Mobilitätsmanagement für Betriebe, Bauträger und Flottenbetreiber
Gerne beraten wir auch Bauträger kostenlos zu Förderungen des Programms klimaaktiv mobil für die Errichtung von Ladeinfrastruktur und Anschaffung von E-Fahrzeugen (PKW, Transporträder, Bikes).